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 Das Coburger Fuchsschaf

Fuchsschafe weideten im 19. Jahrhundert in weiten Teilen der europäischen Mittelgebirge, sie hatten je nach Region unterschiedlichste Namen. In der Provinz Coburg waren Anfang des 20. Jahrhunderts 60% der Schafe "Füchse". Diese wurden aber von leistungsfähigeren Rassen fast vollständig verdrängt. 1943 fand der engagierte Schafhalter und Tuchmacher, Otto Stritzel, in den Dörfern des Fichtelgebirges noch etwa 30 Coburger Füchse und baute mit diesen Tieren wieder eine Zucht auf. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die rotköpfige Rasse vom zierlichen zum rahmigen, gut bemuskelten Landschaf. Für große Herden in der Landschaftspflege eignet sich vor allem das klassische Fuchsschaf im leichteren Typ mit guter Konstitution und bewolltem Bauch. Das Fuchsschaf wird inzwischen in ganz Deutschland gezüchtet. Die schlichte Wolle ist beim Lamm rotbraun, wandelt sich beim Alttier zum "Goldenen Vlies" und ist bestens geeignet zum Spinnen, Weben und Filzen. Das Coburger Fuchsschaf mit derzeit rund 4000 Tieren wird auf der Roten Liste der GEH in der Vorwarnstufe geführt.

 

Das Mangalitza - Wollschwein

Das ungarische Mangalitzaschwein kommt in drei Farbschlägen vor, das Schwalbenbäuchige-, das Rote und das Blonde Mangalitza. Die Entstehungsgeschichte der drei Farbtypen ist unterschiedlich, gemeinsam ist jedoch die Einkreuzung serbischer Sumadija-Schweine in die verschiedenen ungarischen Landrassen im Jahre 1833.  Es entstand ein ausgezeichnetes Fettschwein. Die deutsche Bezeichnung Wollschein bezieht sich auf die lockigen Borsten der Tiere. Um 1900 wurden die Mangalitzas in Ungarn zu Millionen gehalten und verbreiteten sich in weitere europäische Länder. Bis 1970 reduzierten sich die Bestände drastisch. In Ungarn existiert eine staatliche Genreserve. Wollschweine sind leicht zu Fuß, robust, widerstandsfähig und spätreif. Als Weidetiere z.B. auf Grünbrachen liefern sie langsam gewachsenes, dunkles, leicht fettmarmoriertes Qualitätsfleisch - eine Spezialität.  Wollschweine sind extrem gefährdet, die Erhaltungsmaßnahmen werden länderübergreifend koordiniert.



Die Cröllwitzer Pute

 

Die Cröllwitzer Pute entstand Anfang des 20. Jahrhunderts aus Kupferputen und belgischen Ronquieres-Truthühnern. Der Direktor der ersten staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Geflügelzucht in Halle-Cröllwitz gilt als ihr Hauptzüchter. Ein Schwerpunkt der Cröllwitzerzucht bestand in Ostdeutschland und wurde in der ehemaligen DDR erfolgreich fortgesetzt. Seit dem Jahr 1990 gingen die Bestände stark zurück. Die mittelschweren Puten sind laufaktiv, eignen sich für trockene Weidehaltung und liefern ein zartes, bekömmliches Fleisch. Die Tiere sind ansprechend gezeichnet, die weißen Federn enden jeweils mit einem schwarzen Saum. Die Cröllwitzer Puten werden bei einem Bestand von 140 Zuchtgruppen auf der roten Liste in der Kategorie gefährdet geführt.



Die Bronze Pute


Alle heutigen Putenrassen stammen von dem noch in Mittelamerika verbreiteten wilden Truthahn ab. Sie wurden als gezähmte Wildputen gehalten. Im 16. Jahrhundert gelangten einige Tiere mit den Seefahrern nach Europa. In Deutschland verbreiteten sie sich seit 1530 hauptsächlich am Niederrhein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Tiere in Deutschland meist auf Gutshöfen, ehemaligen Rittergütern und großen landwirtschaftlichen Höfen anzutreffen. 1907 wurde eine Züchtervereinigung gegründet, die Rassebeschreibungen festlegte. Bis heute wurde eine einzige Putenrasse mit 11 unterschiedlichen Farbschlägen anerkannt. Sie stellen die domestizierte Form der mexikanischen Wildpute dar. Bronzeputen zeichnen sich durch einen schwarzen Grundton mit starkem Bronzeglanz aus, der in allen Regenbogenfarben schillert. Als Mastpute liefert sie sehr zartes Fleisch. Sie gelten als gute Brüterinnen. Im Jahr 2000 wurden 600 Tiere in 120 Beständen gezählt. Die Bronzepute gilt als extrem gefährdet.



Mechelner Huhn


Das Mechelner Huhn, auch Kuckuckssperber oder Mechelner Kuckuck genannt, ist eine Haushuhnrasse, die nach ihrer Herkunft aus der Region um die flämische Stadt Mechelen benannt ist. Sie verkörpert in besonders idealer Form den Typ des Fleischhuhns und stellte eine der wichtigsten Wirtschaftsrassen dar, bevor die modernen Masthybriden für die Geflügelmast gezüchtet wurden. Auf Grund von zunehmender Industrialisierung der Hühnerzucht ging der Bestand bis auf wenige dutzende Tiere zurück. Seit den 1980er Jahren wuchs der Bestand wieder. Das Mechelner Huhn wird heute besonders in der westeuropäischen Gastronomie als Delikatesse geschätzt und findet sich dort zumeist als "Coucou de Malines" auf den Speisekarten. Es wird auf der roten Liste der GEH in der Kategorie "extrem gefährdet" geführt.



Pommerngans


 

 

 

 

Die Pommerngans stammt aus Vorpommern und den angrenzenden Teilen Mecklenburgs. Ursprüngliches Zuchtgebiet war die Insel Rügen und die Region um Stralsund. Als alter Landschlag wurde sie vor mehreren hundert Jahren in Pommern und an der Ostseeküste gehalten. Sie war sowohl auf großen Gütern als auch auf den kleineren Höfen der Insel Rügen verbreitet. Bekannt wurde sie unter dem Namen "Rügener Gans". Mit Pommerngänsen handelte man früher auf den Gänsemärkten in Stralsund und Berlin.

Die Gans hat einen breiten, massigen, waagerechten Rumpf, der reichlich befiedert ist, sowie einen runden Bauch mit einfacher Wamme. Die Ganter wiegen bis zu 8 kg. Die Gänse erreichen ein Gewicht von bis zu 7 kg. Auf den breiten Schultern sitzt ein kräftiger, mittellanger, breiter Kopf. Die Gans beginnt im Januar mit dem Legen der Eier. Eine zweite Legeperiode beginnt im Juni. Sie ist eine hervorragende Brüterin, führt die Küken sehr gut. Die Aufzucht der Küken gelingt rasch und zufriedenstellend. Die Tiere treten in grau, graugescheckt und weiß auf. Die äußerst wetterfesten Gänse sind hervorragend für die Weidehaltung geeigent. Ihr feinfasriges Fleisch ist äußerst wohlschmeckend.

Laut Bund deutscher Rassegeflügelzüchter gab es 2009 noch 648 männliche und 1312 weibliche, eingetragene Zuchttiere. Sie wird laut roter Liste der GEH in der Vorwarnstufe geführt.



Pommernente


Bereits im 18. Jahrhundert wurden in verschiedenen Teilen Europas aus bunten Landenten gleichmäßig gezeichnete blaue, schwarze und gelbe Enten gezüchtet. Die Heimat der Pommernente liegt im heutigen Vorpommern, das bis 1817 ehemals zu Schweden gehörte. Das führte bis ins 20. Jahrhundert auch zu der Bezeichnung "Schwedenente". Die Tiere kommen in den Farben blau und schwarz vor. Mit einem auffällig weißen Latz am Vorderhals und Kropf. Seit 1930 bringt ein Verein die Pommernentenzucht voran. Sie wurde ihrer Wirtschaftlichkeit geschätz, da sie schnellwüchsig und frühreif ist. Neben einem guten Eierertrag erreicht sie auch ein gute Schlachtleistung. Die Tiere sind zutraulich, wetterfest, aufgeweckt und gute Schneckenvertilger. Zum Brüten muss die Pommernente absolut ungestört bleiben, ihre Küken zieht sie sorgfältig und umsichtig auf. Sie kann bis zu 10 Jahre alt werden. Erpel erreichen ein Gewicht von 3 kg, Enten von 2,5 kg. Die Pommernente wird in der roten Liste der GEH als "extrem gefährdet" geführt.